Laderaumabdeckung hängt durch

  • Hallo zusammen,


    die Laderaumabdeckung bei meinem W210 hängt
    durch und lässt sich nicht mehr dazu bewegen einzufahren.


    Könnt ihr mir Tipps geben dieses Problem zu beheben?


    Danke schonmal!!

    Liebe Grüße
    Tina


    :csf3: :a015:


    3 Mal editiert, zuletzt von Tini77 ()

  • Zitat

    Original von Tini77
    Jo, demnach wohl die Laderaumabdeckung :D


    Es gab mal eine anleitung wie man die zerlegt aber ist nicht ohne.
    Meist sind die federn gebrochen die für das aufrollen zustänig sind.


    Meist ist nur ein Neukauf die lösung. Gib es in der bucht immer wieder mal

  • Hallo,


    hier mal gesammelte Werke.


    Anleitung zur Reparatur des MB – Doppelrollos für T - Modelle


    Diese Anleitung ist für schwergängige und nicht mehr ganz oder fast gar nicht mehr einziehende Rollos. Bei gebrochener Feder weiß auch ich keinen Rat, das dürfte aber die Ausnahme sein.
    Meines ist aus einem 210er gewesen, dürfte aber beim 124er, 202er etc. genauso funktionieren. Mercedes selbst repariert nicht, konnte mir hier in Kiel nicht einmal eine Firma nennen, die repariert. Neupreis des Doppelrollos bei MB ca.370 €, bei Ebay gebraucht um die 150 €....


    Alle Angaben nach bestem Wissen, dennoch natürlich ohne jede Art von Garantie. Ich bin nur interessierter Laie und Betroffener, daher übernehme ich keinerlei Haftung jeglicher Art, auch nicht für Fehler in der Beschreibung oder gar evtl. eintretende Verletzungen. Die Anleitung ist für technisch versierte Hobbyschrauber als Selbsthilfe – Hilfe konzipiert.


    Bedarf:


    1 Gewindestange M 8, Länge 1 m
    ¼ Zoll Nuß 8 mm
    2 Muttern M 8
    2 Hutmuttern M 5
    Je 4 Blechschrauben 4 und 5 mm Durchmesser, 8 mm lang
    Außengewindeschneider M 5
    4 Unterlegscheiben Innendurchmesser 6 mm
    2 Unterlegscheiben Innendurchmesser 8 mm
    HSS – Bohrer 6 mm
    HSS – Bohrer 4 mm
    Größerer Hammer und Hartholzblock oder –brett oder Kunststoffblock
    13 mm Nuß mit Ratsche oder Ringschlüssel
    ggf. 10 mm Alurohr, ca. 140 cm lang
    Metallfeile
    Akkuschrauber oder Bohrmaschine
    Fett


    Man lege das Rollo auf einen Tisch. Die Bahnen sollten soweit wie möglich eingefahren sein. Auf der Rückseite sind je 2 Niete, die die Endkappen aus Plastik halten. Diese ausbohren (HSS 6 mm), sie neigen dazu, mitzudrehen – dann den Bohrer etwas schräg auf dem Nietkopf drehen lassen, bis dieser abgefräst ist. Den Rest etwas hineinstupsen, dann beide (!) Endkappen herunterschlagen. Dazu den Holzblock rückseitig (an der größeren Fläche)an das Plastik flächig anlegen und mutig drauflosschlagen. Gelegentlich den ganzen Kasten wenden und auch von der Oberseite dagegen schlagen (hier mit Gefühl). Geht schwer und dauert, da innen eine kleine Blechschraube mit einer Zahnscheibe in einem Aluminiumrohr des Rollokastens sitzt – offensichtlich hat niemand bei der Herstellung auf Reparaturfreundlichkeit geachtet. Die Blechschraube mit der Zahnscheibe habe ich später ersatzlos entfernt. Wichtig: Die Nietreste später komplett herausfummeln.
    Die Rolloenden liegen dann frei, das Abdeckrollo lässt sich herausziehen, das Netzrollo wegen zweier Metallbügel nicht. Ich hatte versucht, einen der Bügel auszuschlagen, habe es dann aber verworfen und den Rest mit innenliegendem Rollo gemacht. Auf der Fahrerseite ist nun jeweils das platte Metallende der Welle zu sehen, außerdem rieseln einem diverse Filzringe etc. entgegen - erstmal aufbewahren.
    Wenn man an dem Metallende der Wellen dreht, z.B. mit einer Zange (nicht zu sehr vermurksen...), sollte man merken, das die Welle schwergängig ist. Achtung, hier setzt die Federkraft an, sollte das Rollo nur verklemmt sein und sich plötzlich lösen, kann sich die Welle sehr schnell ca. 60mal drehen. Meine drehten sich, wenn überhaupt, nur in Zeitlupe. Im Uhrzeigersinn drehend nun die Feder entspannen.


    Dann mit dem 3 mm Bohrer die 3 Einschlagpunkte, die die Aluhülse auf dem Plastik um die Welle halten, aufbohren. Dabei nur das Alu bohren, Tiefe etwa 3 mm. Bei dem Netz - Rollorohr den Netzstoff zum Bohren etwas zur Seite schieben.
    Dann die Plastikteile aus dem Rohr herausfummeln, z.B. mit Schraubendreher. Oder mit Gripzange das platte Metallende der Welle packen und durch zärtliche Schläge herausziehen. Man hat dann die Wellen in der Hand, jeweils mit einer ca. 150 –Windungen – Spiralfeder und einer Weichplastikhülle versehen. Am innenliegenden Ende ist je ein Filzstopfen, der bei dem Netzrollo wegen der Nieten, die das Netz auf dem Alurohr halten, gerne im Rohr stecken bleibt und dann von der Gegenseite ausgetrieben werden muss – ich habe dazu ein 10 mm dünnes, ca. 140 cm langes Rohr benutzt. Wegen dieses Stopfens ging das Herausziehen der Welle hier etwas mühsam vonstatten. Nun die Plastikenden mit zarter Gewalt von der Welle herunterdrehen. Dann die Welle dort reinigen, ich habe dann beide Plastikstopfen innen mit dem 6mm Bohrer etwas erweitert. Innen mit Fett versehen und wieder aufstecken/-drehen. Nun muss sich das Plastik auf der Welle frei drehen.


    Nun die Welle gegen Mitdrehen sichern (Schraubstock oder Gripzange), und am Filzstopfenende ein M 5 – Gewinde schneiden. Stopfen und Unterlegscheibe werden dabei etwas gepresst. Etwas fummelig, geht aber. Dann dort die 5mm Hutmutter (braucht man zum Vorspannen) aufschrauben und festdrehen. Ich habe die Filzstopfen mit einem Teppichmesser etwa 5 mm gekürzt – für weniger Reibung.
    Jetzt jeweils den Plastikstopfen aus dem anderen Ende des Rohres entfernen – Stanzpunkte dazu wie zuvor ausbohren. Stopfen herausfummeln - bei Bedarf von der Fahrerseite mit 10 mm - Rohr hinausdrücken oder –schlagen.
    Die Welle mit Filzstopfen wieder in das Rohr einführen und dann, wenn das Plastikteil um die Welle im Alurohr mobil bleibt, durch Schläge z.B. mit einem Kreuzschraubendreher in die 3 mm Bohrungen festsetzen. Den Vorgang mit dem zweiten Rollo wiederholen.
    .
    Im fahrerseitigen Rollokastendeckel die Metallwinkel mit der Schlitzöffnung sparsam an den Ecken z.B. mit Heißkleber fixieren und den Filzstreifen genau über das Loch mit Teppichklebeband oder Pattex etc. festkleben. Für weniger Reibung nun eine gefettete Unterlegscheibe auf die Welle schieben, dann den kleinen Filzring aufstecken. Das mit dem Bezug versehene Alurohr nun wieder in den Rollokasten einschieben. Das andere war ja drinnen geblieben.
    Nun die Gewindestange sparsam an einem Ende ca. 8 mm quadratisch feilen, nur wenig abnehmen, das Gewinde ist nur an einem feinen Streifen völlig abzuschleifen. Die 8 mm Nuß muss nun mit zarten Schlägen auf dieses Ende gesteckt/ getrieben werden. Am anderen Ende die 2 Muttern aufschrauben und gegeneinander kontern. Probeweise die Gewindestange von der Beifahrerseite aus in eines der Alurohre hineinstecken und schon mal auf der Hutmutter platzieren, geht erstaunlich einfach. Den Rollokastendeckel mit den Metallwinkeln von zweiter Person dicht an den Kasten halten lassen, die Feder nun durch 25 Umdrehungen mit Knarre oder Ringschlüssel 13 mm von der Beifahrerseite aus im Uhrzeigersinn vorspannen (Verletzungsgefahr!!) und dann das platte Wellenende in den Metallwinkel einführen. Erst wenn dieses sicher drinsitzt, Knarre oder Ringschlüssel vorsichtig abziehen, Gewindestange vorsichtig herausziehen. Nun die zweite Feder genauso vorspannen, das platte Ende in den anderen Metallwinkel einführen und dann den Kastendeckel vorsichtig wieder in den Kasten einstecken. Dabei von der Hilfsperson von der anderen Seite aus mäßigen Gegendruck halten lassen, damit nicht eine der Wellen wieder aus dem Metallwinkel herausrutscht. Rollokasten mit dem noch offenen Ende nach oben auf den Boden stellen. Beide Plastikstopfen wieder in die Alurohre einführen, diese müssen nicht wieder mit Schlägen gesichert werden, da sie frei mitdrehen könnten – klemmen aber ohnehin recht fest. Den „Beifahrerdeckel“ nehmen, jeweils eine große Unterlegscheibe auf die Plastikwellen aufstecken, einfetten und in die Alurohre einführen. Deckel wieder in den Rollokasten einstecken. Nun noch von der Rückseite mit den Blechschrauben (vielleicht reichen die dünneren) in den Nietlöchern festschrauben.


    FERTIG!


    Bei mir ist bei dem herunterschlagen der Kappen die Führung herausgerissen, in der die Schraube mit Zahnscheibe sitzt. Schraube war zu fest. Ließe sich aber mit Sekundenkleber wieder gut einsetzen. Man sieht die Bruchstelle kaum, ist ja an der Seite und im eingebauten Zustand nicht zu sehen.
    Ich bin etwas von Deiner Anleitung abgewichen. Habe den Vorspann der Feder von der Fahrerseite her durchgeführt. In dem Rohr ist ein werkseitiges Loch, welches auch durch das Plastik geht. An einer Stelle ist die Achse abgeflacht, so das man in einer bestimmten Stellung einen gewinkelten 3 oder 4mm Inbus nach dem linksdrehenden Vorspannen reinstecken kann. Kappe auf die Achse stecken (auf Schlitzstellung achten). Da man beide Rollos weit genug herausziehen kann, hat man auch kein Problem mit dem Akkuschrauber. Inbus wieder mit einer Spitzzange entfernen.


    Bei mir war am Ende der ca. 1m langen Kunststoffhülse eine Verdrehung. Dadurch hatte sich die Hülse dicker gemacht und klemmte somit zwischen Feder und Gehäuse. Jetzt flutscht wieder alles gut, besser wie vorher (war bestimmt schon von Anfang an).



    Gruß Horny1



  • Super, vielen lieben Dank!! Ich werde es an meinen hauseigenen Kfz-Mechaniker (bald Gatte) weitergeben :) :)

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