Allg. Hinweise / Kaufberatung BR 203

  • Dann fangen wir mal an.... :D



    Typische Stellen für Korrosion betreffen bei dieser Baureihe, ausgenommen der Kniestücke am hinteren Radlauf zwischen Schweller und Zierleiste, ansonsten nur Anbauteile. Der Rohbau von dem Fahrzeug ist selbst bei 14 Jahre alten Fahrzeugen noch in einem sehr guten Zustand - und ich traue mir da ein Urteil zu bilden, weil ich schon an sehr vielen 203ern intensiv geschraubt habe. Themen wie durchgerosteter Fahrschemel oder abgerostete Federaufnahmen sind bei dieser Baureihe passé, ebenso gibt es da in der Regel keine Probleme mit dem Schweller.


    Rosten tun beim 203 vor allem die Türen, da sollte man sich den Fensterrahmen genau ansehen und die Dichtung umlegen ebenso unten an der Türkante die Gummidichtlippe abziehen und sich die Kante genau ansehen. Darüber hinaus finden sich gerade bei frühen Modellen der ersten beide Modelljahre (2001 / 2002 --> also Produziert von März 2000 bis ca. Juni 2002) Korrosion an der Nullfuge und den Endspitzen der vorderen Kotflügel. Die Motorhaube hat in der Regel keine Probleme mit Korrosion, trotzdem sollte man sich den Haubenzahn da wo der Kühlergrill eingelassen ist (ggf. Kühlergrill demontieren, geht fix sind nur 4 Schrauben) und das Winlaufgitter ( da Haube öffnen und von unten schauen) im Bereich der Ecken genau ansehen.


    Der Kofferraumdeckel gammelt gern im Verborgenen, die ersten beiden Modelljahre besonders stark an der Nahtabdichtung die eigentlich faktisch nicht vorhanden ist und vor allem unter der Kunststoffverkleidung der Kennzeichenmulde! Zum Modelljahr 2003 (ab 06/2002) gabs eine Änderung im Rohbau, da wurde die Heckklappe mit einer breiten Nahtabdichtung versehen und die Befestigungspunkte der Kennziechenmulde verändert, was für weniger Rost dahinter sorgt. Auch sollte man sich bei den Modelljahren bis MJ 2003 in jedem Fall die dritte Bremsleuchte ansehen, oft ist die schlecht ab Werk eingesetzt gewesen, die Dichtung damit verschoben und dann scheuert die Leuchte halt leicht in Ihrem Ausschnitt was dann für Korrosion sorgt.


    Hat man leichten gammel an der B-Säulen Blende so liegt das nicht an miderwertiger Verarbeitung sondern schlicht daran das die Tür (oft auch schon ab Werk) nicht korrekt eingepasst wurde. sprich sie erfüllt gerade so die Toleranzen, aber liegt vom Anpressdruck einfach zu tief drin, das scheuert dann und man hat ne gammelige Blende.


    Im prinzip kann man zum Thema Rost sagen, von der Grundsubstanz her ist der Wagen selbst in einem Alter von 14 Jahren noch sehr gut und wird auch noch lange problemlos halten. Das Problem dieser Baureihe sind halt die Anbauteile wie Türen, Kotflügel und Hauben - im Prinzip, wenn man selbst Schrauben kann und will ist das aber durch Austausch der entsprechenden Teile leicht und sogar bezahlbar in den Griff zu bekommen!



    Der oft als Rostfrei gefeierte Mopf hat leider gern Rost unter der Kennzeichenmulde, die T-Modelle rosten zudem oft gern an den Wasserablauflöchern in der Heckklappe.


    Allgemein für Limo und T-Modell zu beachten ist, dass man mal den Kofferraum öffnen und sich die beidseitig vorhandenen schwarzen Kunststoffblenden welche den Wasserablauf darstellen demontieren. Nicht nur das man da unten drunter jede Menge Kompost findet, leider gammelt es da auch gern im versteckten, da die Leiste - welche leider in faste jedem Modelljahr anders konstruiert ist - gern beim Zuschlagen des Heckdeckels auf dem Lack scheuern und dann so einem Gammeln im verborgenen vorschub leisten.



    Nun, wenn man sich das Thema Korrosion beim W203 zu Gemüte führt wird man sich fragen welches Modelljahr ist zu empfehlen? Ich würde sagen ab Modelljahr 2003, in Produktion gegangen 06/2002, erkennbar am Code 803 in der Datenkarte, den Bi-Xenon Scheinwerfern in Klarglas und den "neuen Blinker- / Tempomathebel im 211er Design sowie der fehlenden Kaltlufbeimischung bei der Thermatic, kann man eigentlich zuschlagen. Modelljahr 2004, von 06/2003 - 03/2004, ist auch zu empfehlen wenn es ein vorMopf sein darf. Dieses Modelljahr hat schon die Aerowischer, welche gern der Mopf zugeschrieben wurden, den kratzfesten Nanoklarlack und eine nochmals verbesserte Korrosionsvorsorge bei der die Nahtabdichtungen verändert wurden, die Türen mit (ein wenig) Hohlraumwachs besprüht wurden, der Kofferraumdeckel im bereich der Kennzeichenmulde wiederholt überarbeitet.



    Was gibts sonst noch zu beachten?
    Ein W203 der beim fahren Klopfgeräusche macht, irgendwie undefinierbar schlägt oder sonst wie Fahrwerwerksgeräusche verursacht außer den Abrollgeräuschen ist defintiv technisch nicht in Ordnung. Da ist in der Regel die Vorderachse fertig. Meistens sind es die Stabiverbindungsstangen die ausgeschlagen sind, die kann man für kleines Geld selbst tauschen. Aber praktisch ab 100.000 km Laufleistung kannst davon ausgehen, die Vorderachse muss erneuert werden. Ich empfehle in jedem Fall dann immer gleich alle Lenker zu tauschen! Es macht einfach keinen Sinn sich mit einem oder dem Paarweisen Tausch der Querlenker oder zugstreben zu ärgern, das lohnt einfach nicht und kostet unterm Strich mehr als ein komplettes erneuern aller Komponenten. Eine brauchbare Vorderachse gibts z.B. bei TE-Taxiteile.de für rund 200 €.


    Die Hinterachse ist bis auf die "Quietschbuchse" oder auch Traggelenk genannt unauffällig, meine hat bis auf den Tausch dieser Traggelenke nun schon 253.000 km runter und ist aber ansonsten noch unrevidiert.


    Zum Getriebe braucht man eigentlich nicht viel sagen, außer das man die Finger von dem automatisierten Schaltgetriebe namens "Sequentronic" lassen soll. Das Elektrohydraulische System ist sehr anfällig, die Reparaturkosten übersteigen dann auch locker den Wert eines solchen 203er. Die allseits bekannte 5 Gang Automatik ist meines erachtens mit ein bisschen Pflege sehr robust und unauffällig, auhc mit hoher KM-Leistung eigentlich bedenkenlos.


    Der manuelle Handschalter ist beim vorMopf mitunter mit Vorsicht zu genießen, gern gibts Schaltprobleme von 1. auf den 2. Gang, insbesondere im Winter. Zur Mopf wurde das ganze der besseren Schaltbarkeit nochmal überarbeitet. Aber ich weiß nicht so recht ob ein Handschalter wirklich zu diesem Auto passt. Ich hatte mal für ein Jahr und rund 30.000 km einen 203 mit Handschaltung und es war soweit okay, aber letztlich ist mir die Automatik dann doch lieber. Aber letztlich Geschmackssache, wirklich grottig ist das Getriebe nicht.



    Vielleicht noch was zu den Audio-Geräten. Die vorMopf Geräte, insbesondere die Navis sind nach heutigen Erwartungen einfach nicht mehr Zeitgemäß. Das Audio 30 APS hat aktuelles Kartenmaterial Stand 2007, das Comand 2.0 wurde bis 2013/14 mit frischen Karten versorgt. Beim Comand 2.0 muss man wissen, das man recht viel in Perepheriegeräte investieren muss um es wirklich gut nutzen zu können, mit einem ViseeO MBU 3000 BT-Modul beispielweise kann man es bei vorhandener Werks-FSE zumindest davon überzeugen ein modernes Smartphone via BT einzubinden und per MFL ansteuerbar zu machen. Der vorMopf CD-Wechsler kann auch keine MP3 lesen.


    Ab der Mopf hat sich das verbessert, da könnte man sich auch die Option aus dem CLC gönnen ein Comand APS NTG 2.5 nachzurüsten, das ist dann prinzipiell technisch auf dem Stand den Mercedes auch bei seinen aktuellen Modellen bietet.


    ...ende Teil 1

  • Anfang Teil 2 ...



    Thema Motor

    Da war und ist die Auswahl sehr groß beim 203. Vom C 160 Sportcoupe mit 122 PS bis hin zum C 55 AMG mit 367 Pferden. Aber mal langsam, Schritt für Schritt.


    Die ersten Modelljahre gabs bei den Ottomotoren als Einstieg den M111 Evo. Einmal als C 180 mit 2.0l Hubraum, Euro 4 Norm und 129 PS. Dann den C 200 Kompressor mit ebenfalls 2.0l Hubraum, euro 4 Norm und 163 PS sowie im Sportcoupe den C 230 Kompressor mit 197 PS, Euro 4 und 2,3l Hubraum.
    Die M111 Evo Motoren sind in der Wartung sehr genügsam, haben aber allesamt das Problem der undichten Nockenwellenverstellmagneten. Dadurch wandert halt leider das Motoröl in die Lamdasonde und ins Motorsteuergerät. Es ist bei einem Ankauf dringend(!!!!!) zu empfehlen alle Stecker am SAM Front abzumachen und an den Nockenwellenverstellern. Bei letzteren wird immer Öl dran sein, darum ist es um so wichtiger beim MSG zu schauen. Ist dort Öl würde ich den Wagen stehen lassen und mir einen anderen suchen. Oder man ist so mutig und kauft ihn an, dann aber nur unter der Bedingung das ein neuer Motorkabelbaum mit Ölstopp-Kabeln drin.


    Ansonsten ist der M111 rauh und robust, der Verbrauch ist angemessen bis sparsam. Also ansonsten recht unproblematisch.


    Ab Modelljahr 2003, zum Juni 2002, wurden die M111 Motoren durch den M271 ersetzt. Eigentlich ist dieser Motor auch nicht schlecht und im Kern solide, leider macht der Maschine die Perepherie gern Probleme. Als da wären Schlauch und Ventil der Kurbelgehäusenetlüftung (siehe auch hier ein Thema dazu von mir / es muss zum Tausch der Kompressor raus) defekt, dann läuft der Motor auf 3 Pötten und hat keine Leistung mehr. Dann sollte man bei dem Motor schauen das man die Zündmodule so nach gut 150.000 - 200.000 km pauschal erneuert, denn die bauen schleichend ab und der Verbrauch geht im gleichen zuge hoch wie die Motorleistung abnimmt. Außerdem frisst die Maschine gern auch mal paar Umlenkrollen, das liegt an den Gleitlagern die mit der zeit einfach aufgeben. Außerdem kann man beim M271 pauschal die Steuerkette nach rund 150.000 - 200.000 km Laufleistung austauschen, da die Simplexkette sich leider soweit längt das sie irgendwann überspringt.


    Wenn man dem Motor viel Pflege und Beachtung zukommen lässt und vor allem zeitig dabei ist Teile zu tauschen bevor sie wirklich kaputt sind, hat man einen recht sparsamen und guten Motor. Leider merkt man ihm im Vergleich zum M111 die fehlenden 200 ccm Hubraum an, ab 5000 Touren ist der nur noch zugeschnürt und auch sonst merkt man es, wenn man den M111 gut kennt. Empfehlenswerte M271er Versionen sind der C 200 Kompressor, hat vor allem ein kürzer Übersetztes HMS zum C 180 K, oder eben der C 180 K .


    Was gibt´s sonst noch an guten Motoren? Der M112 ist hier im e-Klasse Forum zur genüge bekannt, ich denke da brauch ich kaum was zu sagen, ich persönlihc finde den M112 einfach ne tolle Konstruktion. Pflegeleicht, mit wenigen Schwachstellen die man einfach und bezahlbar in den Griff bekommen kann und im Verbrauch auch nicht wirklich ein säufer.


    Darüber hinaus würde sich noch den M272 ab 2005 im Mopf, in den Versionen C 230 V6, C 280 V6, C 350 V6 anbieten. Alledrings sollte hier einem bewusst sein, dass man am Besten zu einem spät gebauten Modell ab ende 2006, Anfang 2007 greifen sollte um den Problem mit dem schlecht gehärteten Kettenrad zu entgehen. Der Schaden ist leider recht teuer wenn er auftritt. Die Modelle mit M272 haben aber schon die neuere 7G-Tronic, wenn man darauf wert legt.


    Dieselseitig kann ich bei bedarf auch noch was zu schreiben. Eigentlich könnte ich noch viel mehr schreiben zu dieser Baureihe, aber da warte ich jetzt einfach mal entsprechend konkrete Fragen ab. Das Wesentliche hab ich mal umrissen was diese Baureihe angeht. .... vielleicht merkt man ja, das ich den 203er sehr gern fahre und sehr mag, sowie mich ein bisschen damit auskenne :undweg:

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