Problem gelöst - PSE (ZV-Pumpe) läuft ewig nach.

  • Moin,


    seit einiger Zeit hatte ich das Problem, dass die ZV-Pumpe v.A. beim Aufschließen ewig lief. Das nervt natürlich,
    aber wird vermutlich auch die Lebensdauer der Pumpe massiv verkürzen.
    Mein erster Verdacht war die Tankklappe, da die scheinbar immer etwas verzögert auf bzw. zu ging. Da die Pumpe
    immer mal wieder normal arbeitete dachte ich auch ein Paar mal, ich hätte den Fehler gefunden.


    Nach einigem Rumprobieren, Schläuche an der Pumpe tauschen etc. war ich doch irgendwann ziemlich sicher, dass
    das Problem in der PSE selber liegt.


    Es gibt im Netz etliche ähnliche Fehlerbeschreibungen, aber eine Lösung habe ich nicht so richtig gefunden. Also habe
    ich mich daran gemacht die PSE zu zerlegen. Geübt habe ich allerdings erstmal an einer Zweit-PSE.


    Zum Ausbau muss erstmal die Schlauchanschlußeinheit ab:



    Dazu mit einem Schraubendreher die Arretierung seitlich raushebeln (siehe Bilder).
    Dann kann man das ganze graue Anschlußteil nach oben abnehmen.



    Beim abnehmen der Kabel rate ich dazu erst den schwarzen 4-poligen Stecker mit den dickeren Kabeln abzumachen, das
    ist wohl die Stromversorgung und dann den/die anderen Stecker. Anschließen entsprechend umgekehrt, sonst geht das Ganze
    hinterher möglicherweise nicht (bis zum Masterreset). Alternativ kann man natürlich vorher die Batterie abklemmen.


    Zum Öffnen der PSE erst unten rundherum die Klammern aufdrücken und vorsichtig den Boden raushebeln, dann oben die 3 Torx-
    Schrauben rausdrehen und vorsichtig den Deckel abziehen.


    Dann hat man das hier vor sich:



    Links ist die Pumpe, oben rechts die Anschluß und Verteilereinheit mit den Magnetventilen, darunter auf der Platine sind 3 Druckdosen
    mit den entsprechenden Schaltern.


    Nochmal mit abgenommener Anschlußeinheit:



    Einen Fehler konnte ich so erstmal nicht entdecken, auch der Schlauch der Pumpe war fest.
    Also habe ich die PSE offen wieder eingebaut. Ich konnte dann sehen, dass der Druckschalter auf dem ersten Bild rechts (mit Umschaltkontakt) für
    die ZV zuständig ist und dass die Pumpe trotz geschlossener Kontakte weiterläuft. Der Test mit einem Schraubendreher bei laufender
    Pumpe ergab, dass die Pumpe bei geschlossenen Kontakten sofort stehenbleibt. Also eindeutig: die Schaltkontakte machen keine
    Verbindung. Nachdem ich dann die Kontakte vorsichtig mit sehr sehr feinem Schleifpapier bearbeitet habe funktionierte alles wieder
    wie vorgesehen.
    Selbstverständlich hatte ich mir die Kontakte vorher mit der Lupe angesehen und hatte alles mit Druckluft gereinigt, es war nichts zu sehen.


    Vor dem Zusammenbau bietet es sich an alles zu reinigen und dem oberen Motorlager einen winzigen Tropfen Öl zu spendieren.


    VORSICHT!
    Wenn ihr die PSE offen betreiben wollt, der schwarze Stromversogungsstecker hat ohne Gehäuse keine Führung mehr und kann daher
    falsch herum gesteckt werden. Das dürfte mit ziemlicher Sicherheit die Zerstörung der Elektronik bewirken.


    Vielleicht hilft es ja dem Einen oder Anderen,
    bei mir funktioniert die ZV jetzt wieder perfekt, man hört die Pumpe eigentlich garnicht mehr.


    Grüße,
    Dieter

  • Hatte ja ein anderes ungewöhnliches Problem mit der ZV.
    Bei mir ging ab +5C und alles darunter der Heckdeckel mit auf, wenn die ZV aufschloss.


    Ursache war eines der rückschlagventile welches verschmutz war und mit einer Art fett welches bei niedrigen Temperaturen hart wurde blockiert war.


    Dadurch war der Unterdruckkanal zur Heckdeckel Öffnung immer frei und jedesmal ging der Deckel auf :D

    Manchmal kann einen das Leben ganz schön unterwältigen

  • Super Bericht, ich habe meine ZV. Pumpe getauscht da
    die alte hinüber war und jetzt habe ich das Problem das sie das Fhzg. nicht schließt.


    Wenn ich auf der FB. auf öffnen drücke gehen die Spiegel Blinker leuchten aber beim Schließen geht nix


    Habe die auch schon Mal seperat vom Strom genommen.


    Jemand eine Ahmung.


    Gibt ja auch 2 verschiedene Teilenummer für den W210


    Danke

  • Vielen Dank für die detailierte Anleitung. Ich habe die Kontakte zwischen den beiden Zahnrädern gesäubert (1a). Leider schließt die Tankklappe stark verzögert aufund die Pumpe läuft nach. Diese Druckdose ist die einzige, die sich beim Schließen und Öffnen des Fahrzeuges bewegt. Die beiden anderen Druckdosen mit jeweils nur 1 Zahnrädchen bewegen sich nicht ( 1). Ist das normal? Kann jemand die Funktion der Magnetventile erklären? Das Ventil mit den Anschlüssen für Fond , FT und Tank hat einen Luftdurchlass von Fond nach FT. In stromlosen Zustand ist ein Pusten von Luft in den Tankanschluss nicht möglich (2). Kann das sein, wenn alle gleichzeitig denselben Funktionszustand haben sollten? Wenn alle 3 Anschlüsse aufsteckt sind, wo kommt dann die Luft zum Aufschließen der Schlösser her, bzw nach wohin wird sie beim Verriegeln abgesogen?

  • Moin,


    Viele Fragen, ich versuchs mal.


    1. für die ZV ist nur die eine Druckdose da, die Anderen haben andere Funktionen, bei mir zB. die Luftsitze.
    2. die Pumpe macht macht sowohl Über- als auch Unterdruck.
    3. zum Testen der Kontakte habe ich die Kontakte vorsichtig mit einer Pinzette gebrückt, wenn die Pumpe dann sofort stehen bleibt liegt es an den Kontakten.
    4. es gibt vermutlich mehr als 2 unterschiedliche PSE Einheiten, weil da auch noch andere Funktionen drauf sind, bei mir z.B. die Alarmanlage, die Mechanik ist aber austauschbar.
    5. FT und Tank gehen immer zusammen auf und zu. Was der Rest macht hängt von der Schlüsseleinstellung ab. Daher das Magnetventil zw. FT/Tank und Rest.


    Zum Testen mal die Schläuche einzeln abnehmen und den Anschluß zuhalten. Der Tank hat m.W. keine Rückmeldung zum Steuergerät, die Türen schon.


    Berichte mal weiter.
    Grüße
    Dieter

  • also bei mir hängt noch das runterklappen der drei hinteren Kopfstützen mit dran und --bei mir-- die Klappensteuerung der Luftklappen für die Lüftung innen. Wenn irgendwo was undicht ist, gibts ne grössere Suche im Ausschlussverfahren ( natürlich mit "Blindstopfen" in den dann temporär stillgelegten Anschlüssen an der Pumpe ) und Zigarettenqualm, mühsam reingepustet und dann gut beobachtet, ist nicht die Königsklasse des Checkens, aber effektiv...

  • Vielen Dank für die Erklärungen und Hinweise. Unmittelbar nach dem Bearbeiten der Kontakte mit Schmirgelpapier und Kontaktreinigungsspray gab es keinen Unterschied. Die Pumpe lief besonders beim Öffnen erheblich nach (z.T war ich schon ein Stück gefahren) und die Tankklappe wurde entsprechend spät entriegelt. Bereits 2 Tage später hörte ich die Pumpe schon beim Öffnen der Türe nicht mehr. Habe dies jetzt über 1 Woche mehrfach getestet (auch im Fahrzeug sitzend) und das Nachlaufen ist nicht mehr aufgetreten. Ich habe den Eindruck, dass sie wesentlich leiser arbeitet. Vielleicht hat dies das Ölen der Achse bewirkt. In jedem Falle bin ich begeistert, dass durch Austausch von Erfahrungen kostenaufwendige Reparaturen vermieden werden können. Dank an alle Helfer! :klatsch-big:

  • Hallole,
    seit einiger Zeit ist die Unterdruckpumpe auch bei meinem S210 (E200T Bauj.1997) sehr deutlich zu hören und läuft ziemlich lange. "Früher" hat es (nach meiner Erinnerung) beim Aufschließen/Abschließen nur an den Verriegelungen geklackt und gut war´s; jedenfalls sind mir keine Pumpenlauforgien aufgefallen. Jetzt reagieren zwar sofort die vier Türverriegelungen und die der Heckklappe. Aber dann arbeitet die Pumpe ca. 10 sec. weiter und dann rumort es sehr deutlich und "ungesund" klingend aus Richtung Tankdeckelklappe und wohl auch noch mal von der Heckklappe her, aber das ist schwer zu sagen, weil die Tankklappe wirklich laut rumort. Beim Entriegeln wiederholt sich dies.
    Ich habe das mal mit dem Smartphone aufgezeichnet (gehalten mit Display nach hinten zwischen den Vordersitzen, ich mußte die Datei wegen des uploads in eine .zip Datei packen):
    Als erstes beginnt die Sequenz des Schließens, ca. 20sec, danach die Sequenz des Öffnens, ebenfalls ca. 20sec. Wir ihr hört ist diese jeweils zweigeteilt. Zu Beginn reagieren sofort die vier Türverriegelungen und die der Heckklappe. Die Pumpe arbeitet ca. 10 sec. weiter und dann rumort es sehr deutlich aus Richtung Tankdeckelklappe (und wohl auch noch mal von der Heckklappe) her und dann brummt die Pumpe immer noch ca. 10 sec.


    Da die Türverriegelungen sofort reagieren und öffnen/schließen kann da doch kein Problem sein, denn wenn da etwas undicht wäre, dann würden doch die betreffenden Verriegelungen nicht oder nicht sofort reagieren.


    Mir würde als erstes schon sehr helfen, wenn ich wüßte, wie der Normalzustand ist. Also ob mit Beginn des Pumpens alle Verriegelungen arbeiten müssen und dann sofort die Pumpe Ruhe gibt. Denn ich verstehe nicht, wie der verschmutzte Kontakt die Ursache für alles sein kann, genauer: Wenn der Umschalter zwischen dem Doppelzahnrad keinen Kontakt gibt, dann würde dies zwar das Nachlaufen der Pumpe erklären (dann arbeitet wohl nur eine Art Sicherheits-timeout der Steuerung). Aber wie geht das mit dem um ca. 8 sec. verzögerten Ver-/Entriegeln der Tankdeckelklappe zusammen? Denn ob die Pumpe nun 20 sec oder nur 10 sec. (bis zur Tankklappe) rumort - auch das wäre mir früher auch aufgefallen, da nicht zu überhören. Andererseits schreibt ihr ja auch etwas von dem verzögerten Ent-/Verriegeln der Tankklappe. Was nach der Reparatur anscheinend nicht mehr auftrat. Oder?
    Ich würde schon ganz gerne verstehen, wie diese ektromechanische Mimik da funktioniert, bevor ich das aufschraube. Zumal ich auch den Verdacht habe, daß es irgendwie an der Tankklappenverriegelung liegt.

  • Habe jetzt mal die Anschlüsse für Tankklappe und Vordertüren vertauscht. Kein Unterschied, nur daß eben zuerst die Tankklappe bedient wird und dann die Türen.
    Dann das Steuergerät ausgebaut und geöffnet. Alles kein Problem. Von den drei Druckdosenschaltern wird nur der hintere (auf Seite der Tür, der mit den Anschlüssen verbunden ist) bedient - logisch. Der Federkontaktstreifen war auf der Innenseite mit etwas "Schmodder" besetzt, grünliches Zeug, es gab keinen Kontakt. In der anderen Richtung, nach außen, war nichts drauf, es beim Schließen gab es Kontakt. Schmodder vorsicht abgeschabt, mit Iso gesäubert, Kontaktspray. Danach ohne Gehäuse eingebaut, und siehe da:
    Beim Verschließen - wenn der Federkontakt nach "innen" gezogen wird, wo der Schmodder drauf saß - schließt alles sofort, d.h. wie gehabt sofort die Türen und Klappe, der Kontakt schließt, dann schließt ein "Magnetschalter", der Kontakt springt kurz auf, der Tankklappenriegel schließt und der Kontakt schließt wieder und der Motor stoppt.
    Beim Aufschließen ist es leider unverändert. D.h. Pumpe arbeitet, Türen und Heckklappe werden entriegelt, der Kontakt schließt nach außen, nach ca. 10 Sekunden klickt es ("Magnetschalter"), der Kontakt bleibt wie er ist und der Tankdeckelriegel öffnet sich und weitere 10 Sekunden später stoppt der Motor.
    Anscheinend wird diese Kontaktgabe nicht erkannt, da ist etwas in der Elektronik defekt. Visuell nichts zu erkennen, keine fragwürdige Lötstelle, keine Korrosion, nicht ersichtlich abgeraucht. Ohne Schaltplan ist die Fehlersuche sinnlos.


    Die Funktion habe ich mir wie folgt zusammengereimt:
    Die Pumpe läuft und erzeugt je nach Funktion Über- oder Unterdruck. Demzufolge werden die Verschließmechanismen der Türen und Heckklappe bedient, denn beide Anschlüsse sind im Ruhezustand mit mit dem Druckkanal verbunden. Sobald die Mechanismen fertig sind steigt oder fällt der Druck im Druckkanal weiter, je nachdem, und der Druckdosenkolben bewegt sich nach außen oder nach innen, je nachdem, und biegt so den Kontaktstreifen in Richtunng Kontakt außen oder innen. Gibt es Kontakt wird der "Magnetschalter" aktiviert ("Klick"). Dieser sitzt als Magnetventil zwischen dem Vordertür- und Tankklappenanschluß und verbindet letzteren mit dem Druckkanal. Dadurch fällt oder steigt der Druck und der Druckdosenkolben geht wieder in die Normalstellung, der Kontakt öffnet. Jetzt arbeitet der Riegelmechanismus der Tankklappe. Ist er fertig steigt oder fällt der Druck weiter, je nachdem. Dadurch wird wieder der Druckdosenkolben bewegt, je nachdem nach außen oder innen, und schließt so den betreffenden Kontakt erneut. Damit wird das erfolgreiche Ende des Schließ-/Öffnungsvorgangs signalisiert und der Prozessor schaltet die Pumpe ab. Der Druck fällt/steigt wieder auf Umgebungsdruck, der Druckdosenkolben geht in die Normal-/Mittelstellung und das Steuergerät ist bereit für den nächsten Auf-/Schließvorgang.
    Genauso funktioniert es auch bei mir beim Schließen, das läßt sich hören und beobachten. Beim Öffnen aber wird die erste Kontaktgabe (Druckkolben geht nach außen), wenn die Türen und Heckklappe entriegelt sind, nicht erkannt, d.h. das Magnetventil für die Tankklappe öffnet nicht gleich und die Pumpe arbeitet weiter, und/aber (erst) nach dem offenbar einprogrammierten timeout von ca. 10 sec. wird das Magnetventil für die Tankklappe bedient. Der Druckkolben springt dann natürlich wieder in die Mittelstellung, aber auch nachdem die Tankklappe entriegelt ist und der Druckkolben wieder nach außen drückt wird (logischerweise) die zweite Kontaktgabe nicht erkannt, so daß die Pumpe weiterläuft, bis wieder das timeout zuschlägt und nach ca. 10 sec. die Pumpe abschaltet.
    Da in dieser Stellung (Druckkolben nach außen, Kontakt nach außen) kein Kontaktproblem vorliegt, muß irgendwo auf der Platine oder in der Schaltung ein Defekt vorliegen; evtl. ist auch der Prozessor defekt geworden, irgendeine Spannungspitze auf dem Pin, kann alles passieren. Aber, wie gesagt, ohne Schaltplan ist es aussichtslos, die Ursache finden zu wollen, zumal die Druckdosenschalter eingelötet sind und deren Ausbau zwar nicht gänzlich unmöglich ist aber ohne deren Zerstörung ... naja, ziemlich anspruchvoll. Mist.

  • Da kein Edit mehr möglich ist so als Update/Nachtrag:
    Glücklicherweise konnte ich die Leisterbahnen von den Kontakten doch ohne weiteres nachverfolgen - sie führen direkt, ohne zwischengeschaltete Bauteil zum Prozesser, zwei nebeneinanderliegend Pins auf der gegegnüberliegenden Seite. Guter Kontakt, keine meßbaren/sichtbaren Probleme. Also habe ich nur noch etwas auf dem äußeren Kontakt herumgekratzt, auch wenn er kein Kontaktproblem hatte (bzw. zu haben schien) und keine Korrosion o.ä. zu sehen war, und wieder eingebaut. Zuvor habe ich aber zufällig in https://www.motor-talk.de/foru…2882568.html#post62758731 gelesen, daß angeblich laut WIS zwischen Einbau und Inbetriebnahme 10 min Wartezeit liegen solle. Klingt wie Vodoo, aber was soll`s, schaden kann es nicht, also habe ich 10 min gewartet. Und siehe da, plötzlich funktioniert die ZV/Steuerung in beiden Modi, also auch beim Aufschließen. Wie "früher", zack-zack, erst die Türen/Heckklappe und sofort danach die Tankklappe, dauert keine zwei Sekunden, auch beim Aufschließen/Entriegeln - ob das nun am Durchmessen der Leitbahnen, Herumkratzen auf dem Kontakt oder dem 10min warten lag weiß ich nicht. Allerdings erscheint mir die Wartezeit eher "Vodoo" und nicht ursächlich für die "Reparatur" zu sein. Denn: Wenn nach dem Einbau, d.h. Anschließen an die Batteriespannung, immer 10 min gewartet werden müßte, dann müßte auch bei jedem Ausbau der Batterie oder leerer Batterie mit Startversuch diese Fehlfunktion auftreten. Zumal dies nicht erklären würde, warum diese Fehlfunktion, als das Nichterkennen oder Nichtauswerten des Kontakts oder Nichtreagieren hierauf, nur den für das erfolgte Aufschließen/Entriegeln zuständigen (nach außen zeigenden) Kontakt betreffen soll. Das erscheint mir alles andere als plausibel (also wie Vodoo). Zum anderen war beim Auftreten des Defekts das Steuergerät angeschlossen, so daß dies nicht Ursache für die Fehlfunktion beim Aufschließen sein kann.
    Es sprich also alles dafür, daß entweder ungeachtet der gemessenen Kontaktgabe beim manuellen Verbiegen des Federkontaktblechs beim Betätigung durch die Druckdose doch kein Kontakt zustandekam oder aber durch das Herummessen auf der Platine ein Kontaktproblem behoben wurde. Wobei natürlich das Messen mit dem DMM selbst nichts bewirken kann, sondern allenfalls, theoretisch, denkbar wäre, daß durch das damit verbundene Herumdrücken auf Durchkontaktierungen ein visuell nicht erkennbar unterbrochener Kontakt wiederhergestellt wurde. Nun ja, entgegen des landläufigen Meinung sind Lötstellen nicht ewighaltend und "eisern", so daß auch äußerlich ok erscheinenden Lötstellen tatsächlich fehlerhaft sein oder werden können, dies gilt natürlich auch für Durchkontaktierungen.
    Also, solange nicht plausibel erklärt werden kann, warum die Inbetriebnahme bzw. Benutzung der Steuerelektronik unmittelbar nach dem Anschluß an die Bordspannung zu dieser Fehlfunktion führt, erscheint mir wesentlich plausibler, daß es auch beim Aufschließen ein nicht erkanntes Kontaktproblem war.

  • Kann jemand die Funktion der Magnetventile erklären? Das Ventil mit den Anschlüssen für Fond , FT und Tank hat einen Luftdurchlass von Fond nach FT. In stromlosen Zustand ist ein Pusten von Luft in den Tankanschluss nicht möglich (2). Kann das sein, wenn alle gleichzeitig denselben Funktionszustand haben sollten? Wenn alle 3 Anschlüsse aufsteckt sind, wo kommt dann die Luft zum Aufschließen der Schlösser her, bzw nach wohin wird sie beim Verriegeln abgesogen?

    Falls es noch jemanden interessieren sollte: Ich habe es in meinem post vom 11.11. skizziert: Im Ruhezustand ist der Luftkanal von der Pumpe über Fond bis Fahrertür (mit Abzweig zur Druckdose, Bild ZV Pumpe 1a) dort beendet, d.h. das Magnetventil (große Spule) zwischen den Anschlüssen FT und Tank ist geschlossen. Wenn die Pumpe läuft wird entweder ein Unterdruck oder Überdruck erzeugt. Dieser bedient über die Schlauchzuführungen die Verschlußmechaniken/-pneumatiken in den Türen. Ist deren Vorgang abgeschlossen arbeitet die Pumpe weiter, so daß infolge der Endstellung der Schließmechaniken (und wenn nirgends ein Leck besteht) der Überdruck bzw. Unterdruck weiter zunimmt (hinsichtlich Unterdruck heißt "mehr" Unterdruck eben: absolut betrachtet geringerer Druck). Darauf reagiert dann die Druckdose, so daß deren Kolben entweder nach "innen" oder nach "außen" geht und dabei das Kontaktfederblech verbiegt, bis ein Kontakt zu den Kontaktfahnen "innen" oder "außen" (bzw. rechts oder links) entsteht. Diese beiden Kontakte sind direkt mit dem Prozessor verbunden. Wird ein Kontakt erkannt, daß bedeutet dies, daß die Türen ent- oder verriegelt sind. Als Folge wird die Magnetspule des Magnetventils zwischen den Anschlüssen FT und Tank aktiviert, es klackt, und das Ventil öffnet. Damit wird der Luftkanal um die Schlauchzuführung zur Tankklappe verlängert/erweitert, so daß naturgemäß der Überdruck/Unterdruck abnimmt. Damit genügt der Überdruck/Unterdruck in der Druckdose nicht mehr, um den Kolben ausreichend weit auszulenken, er flutsch wieder in die Mittelstellung und der Kontakt öffnet. Als Folge arbeitet die Pumpe weiter. Der Überdruck/Unterdruck nimmt zu, die Pneumatik der Tankklappe arbeitet und schließt bzw. öffnet die Verrieglung. Als Folge deren Endstellung (und wenn nirgends ein Leck besteht) nimmt der Überdruck/Unterdruck weiter zu, bis schließlich die Druckdose reagiert, den Kolben auslenkt und der Kontakt zum zweiten Mal geschlossen wird. Dieses zweite Mal der Kontaktgabe (als Folge und "Meldung" des erfolgreichen Auf-/Schließvorgangs) wird vom Prozessor bzw. dessen Programm als Bestätigung für einen insgesamt erfolgreichen Auf-/Schließvorgangs "verstanden" und der Motor der Pumpe abgeschaltet. Im abgeschalteten Zustand des Motors wird der Luftkanal über die Pumpe be-/entlüftet, der Kolben der Druckdose geht also wieder in die Mittelstellen und die ZV ist wieder bereit für den nächsten Vorgang.
    Wenn nun keine Kontaktgabe über die Auslenkung des Kolben der Druckdose erfolgt - etwa weil die Kontakte verschmutzt sind, die Lötstellen gebrochen, der Druck aufgrund eines Defekts der Pumpe/Motors oder irgendeines Lecks in der Pumpe, der Anschlüsse, der Lufkanäle, der Schläuche oder der Schließpneumatiken nicht ausreicht, würde die Pumpe solange laufen, bis die Batterie leer ist oder der Pumpenmotor oder einer diesen schaltenden Halbleiter verreckt (ich tippe auf den Pumpenmotor, der wird sehr schnell sehr warm und ist anscheinend nicht zum Dauerbetrieb gedacht). Für diesen Fall ist ein timeout in dem Programm vorgesehen, das in der ersten Phase ca. 10sec. nach Start der Pumpe das Magnetventil öffnet und in der 2. Phase ca. 10 sec. nach dem Öffnen des Magnetventils die Pumpe abschaltet. Das ist der Effekt, den man durch verzögertes Schließen der Tankklappe bzw. nach dem Aufschließen und Einsteigen durch "lautes" und langes Laufgeräusch der Pumpe wahrnimmt - denn beim Abschließen hört man außen die Pumpe eigentlich nicht (auffällig) und beim Aufschließen ist bei regulärer Funktion die Pumpe schon wieder ausgeschaltet, wenn man im Auto sitzt. Wenn die Türen/Heckklappe trotz Pumpenlauf nicht ent-/verriegeln, dann gibt es dort (oder zentral)in der Steuerung) irgendwo ein Leck, betrifft dies nur die Tankklappe und läuft der Motor "lange", dann ist dort ein Leck, andernfalls ist das Magnetventil defekt, funktionieren sie aber läuft die Pumpe lange bzw. liegen ca. 10 sec. zwischen Türen- und Tankklappenverriegelung dann liegt es an der Kontaktgabe via Druckdose, sei es daß der Kolben hängt, sei es daß die Kontakte oxisiert/korrodiert oder die Leiterbahnen unterbrochen sind.
    Anhand diese Soll-Funktionsprinzips kann man aus der konkreten Symptomatik sichere Schlüsse auf die Ursache der Störung ziehen, zumindest aber die möglichen Ursachen so weit eingrenzen, daß man gezielt nach Problemen suchen kann.

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