Hohlraumversiegelung + Konservierung - ja oder nein - was denn nun?

  • Hallo zusammen.


    Ich würde gerne Eure Meinungen hören bzw. lesen.


    Mir ist nun schon von zwei Werkstätten davon abgeraten worden, meine Autos neu hohlraumversiegeln zu lassen. Auch von einer zusätzlichen Unterbodenkonservierung wurde mir abgeraten.


    Begründung: die zusätzliche Versiegelung brächte nichts, wenn da schon Rost ist, kann die Versiegelung auch nichts mehr ausrichten. Sinnvoller ist es, neue Versiegelung wegzulassen, denn dann sieht man sofort, wo Rost ist und kann ihn bekämpfen. MIT Versiegelung würde man den Rost (zu) lange nicht sehen und da drunter passiert noch Schlimmeres. Das soll gleichermaßen für die Hohlraumversiegelung wie auch die zusätzliche Versiegelung von unten gelten.


    In die erste Werkstatt fahre ich nicht mehr - das sind Dilettanten. Somit könnte ich mir sagen "gut, die haben es nicht drauf, da wundert mich so eine Aussage nicht".
    Allerdings sagt mir dasselbe mein guter Werkstattmeister, der wirklich karosserietechnisch echt was drauf hat und mit dem ich sehr zufrieden bin, sowohl von der Arbeit wie auch von den Preisen. Er hat auch an unserem Dailydriver bereits per Smartrepair einen Kotflügel gerichtet, der sah echt schlimm aus und hätte bei Volvo unlackiert einen Tausender gekostet. Das Ganze ging für 400 EUR über die Bühne - ohne Neulackierung.
    Kurzum: ich bin sehr zufrieden und gebe viel auf seine Meinung.


    Dennoch frage ich mich: wozu macht man das dann? Wozu gibt es die Versiegelung? Ich habe noch einen W123, den ich eigentlich auch gern versiegeln wollen würde - der fährt ja eh nur bei schönem Wetter.
    Meinen W210 wollte ich so noch etwas haltbarer machen - nur wie, wenn die Experten (ja, die, die ich kenne :) ) mir davon abraten?


    Könnt Ihr mich bitte mal hier aufklären?


    Vielen Dank im Voraus!

  • Hi,


    Klar, wenn einmal Rost da ist, wird der auch durch Konservierung nicht gestoppt. Aber er wird auf jeden Fall ausgebremst weil weniger Wasser und Sauerstoff dran kommen.


    Man muss aber zwischen einer Versiegelung wie beispielsweise Wachs und dickem schwarzem Gummi-Unterbodenschutz unterscheiden. Ein paar dünne Schichten transparentes Wachs oder Fett sind auf jeden Fall zu empfehlen. Egal ob schon Rost da ist oder nicht. Von dem anderen Zeug würde ich abraten. Es sei denn, du hast jungfreuliches Blech an stark belasteten Stellen (Spritzwasserbereich).


    Ich jauche zum Beispiel ein bis zwei mal im Jahr die Achsteile mit Seilfett voll (soweit wie ich vom Radhaus aus rein komme)


    Aber das ist eher eine Glaubensfrage mit vielen unterschiedlichen Meinungen. Die schlechteste Lösung ist es auf jeden Fall, dem Rost nur zuzusehen ohne etwas zu unternehmen.


    Gruß
    Jan

  • Normale Konservierungen sind auch Mist. Die meisten Härten aus und nach 2-3 Jahren bricht die Schicht und das besagtes tritt ein.
    Einzige sinnvolle Konservierung Mike sanders oder günstiger: Seilfett.
    Beides wird im Sommer wieder weich und verläuft, so schliessen sich Risse die sich im Winter evtl. gebildet haben wieder und die Konservierung funktioniert wieder.

    Ohne Sauerstoff keine Oxidation.


    Nachteilig bei beiden ist lediglich, man muss es aller paar Jahre „auffüllen“ weil es eben weg läuft und sieht manchmal unschön aus.


    Lack sollte auch hin und wieder mal Politur sehen, sonst gibts Flugrost. Alles schon gehabt :undweg:

    Manchmal kann einen das Leben ganz schön unterwältigen

  • Ich habe gerade vor 4 Wochen meinen meinen W210 (super zustand) mit MIKE SANDERS behandeln lassen. Hat 850 tacken gekostet, wurde aber auch super gemacht und etliche Kilo Fett wurde in den Wagen gepumpt. ich hoffe ich werde es nicht bereuen . Ich denke es ist das A und O wie es gemacht wird und ob die Person Ahnung hat die es macht. Habe es aber auch nur gemacht weil der W210 " ACHTUNG " Rostfrei war. Bei einem runtergerockten 210er lohnt sich das nicht und der liebe Herr Zähringer / Maxdorf hätte es sonst auch nicht gemacht.

    Wenn doi Lewe geniesse willschd. Muschd die Kärch vun ausse, de Berg vun unne un die Wärtschaft vun inne gsehe hawwe ! Eine Pfälzer Weisheit

  • Ich danke Euch erst mal für Eure Meinungen!


    Das deckt sich soweit auch mit meinen Vorstellungen. Also werde ich den Meister mal in den Hintern treten bzw. mir eine Werkstatt hier in der Umgebung suchen, die Mike Sanders (oder Seilfett) aufbringt.

  • „sandern“ kannst du auch selbst. Ich find ein riesen Spass für alle :D


    Brauchst eigentlich nur nen Tauchsieder und einen kompressor der das per Injektor verspritzen kann.


    Kosten minimieren sich extrem. Wir haben Michael Sander damals angeschrieben und als dank zu den georderten Büchsen noch eine on top bekommen 8)
    Sehr nett!

    Manchmal kann einen das Leben ganz schön unterwältigen

  • Was soll ein Injektor sein mit dem man das verspritzt.

  • Ich muss jede Gelegenheit nutzen zu erwähnen.... ich bin kein Schrauber. :(


    Ich habe keine Gelegenheit so was selbst zu machen, weder Platz noch Leute an der Hand mit denen ich das gemeinsam machen könnte.
    Ich bin wirklich darauf angewiesen, dass das vertrauenswürdige Menschen für mich machen. :) (was ich natürlich entsprechend entlohne!)


    Aber wirklich schön zu wissen, dass ich mit meinen "Laienansichten" auf der selben Höhe mit Euch hier bin. Ich konnte es mir auch überhaupt nicht vorstellen, dass zusätzliche Konservierung schaden statt nützen soll!
    :131:

  • Wenn das falsche Material dazu benutzt wird schadet es mehr als nutzt.

  • Richtig, bei mir sind das alles Injektoren. Nicht die Dinger im Motor sonder so wie ich es aus meinem Gewerbe kenne. Mit nem Injektor meine ich einen Wasserstrahl der mittels Unterdruck durch Verjüngung des Strahls ein Medium ansaugt. Bei mir meistens Chlorgas oder jede Art von Säuren und Laugen.


    Keine Ahnung wie das Ding richtig heisst :]

    Manchmal kann einen das Leben ganz schön unterwältigen

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