Merkwürdige Schwingungen bes. bei 1700-1900 RPM CDI

  • Hallo zusammen,



    nachdem es in letzter Zeit keine neuen Probleme gab jetzt etwas neues.
    Motor ist der OM611, also 220 CDI mit ATG. Bei Standgas und in der Stadt merkt man nichts. Tempomat auf (immer auf gerader Strecke) 50 oder 60 km/h und alles ist gut. Aber bei ca. 80 km/h oder ca. 1700 Umdrehungen geht es los. Ein periodisches Brummen. Man merkt die Schwingungen bis ins Bodenblech oder auch im Lenkrad. Diese Vibration schwillt an und klingt wieder völlig ab. Das ganze innerhalb von ein bis zwei Sekunden. Zwischen 80 und 90 km/h, also 1700-1900 RPM am deutlichsten. Bei höheren Drehzahlen lässt das nach. Im Schiebebetrieb, also Gas weg oder bei Last oder auch Teillast geht es weg. So als ob sich da eine Schwingung aufschaukelt.
    Erster Gedanke war Motorlager. Aber das ganze trat ziemlich plötzlich und nicht schleichend auf. Das kommt definitiv von vorne und eher vom Antrieb als vom Fahrwerk oder Bremse.
    Jemand eine Idee?


    Gruß,


    w-star

  • trotzdem würde ich die Motorlager checken. Wenn eines der Hydrolager reisst, geht das ja auch plötzlich. Ich würde in den Motorraum kucken und von Hand dort Gas geben. Also nur kurze Gasstösse. Dann sieht man schnell, ob die Lager noch okay sind. Der Motor wird --in Fahrtrichtung-- links angehoben beim Gasgeben und "fällt" in das andere Lager beim Gas wegnehmen. Prüf das mal, geht ja schnell. Diese Lager können alles an Sound machen, was es gibt..... wenns nicht die Lager sind, biste ja dann für eine optische und akustische Prüfung schonmal im Motorraum

  • Ach ja, die sind ja mit Öl gefüllt. Gut, dann kann das sehr wohl plötzlich auftreten. Im Stand auf diese Drehzahl gehen habe ich allerdings noch nicht geprüft. Hab das gestern erst so richtig gemerkt. OK, dann zunächst mal so und später auf die Bühne. Denke von oben sieht man da eh nix.

  • du sollst --um die Lager zu prüfen-- nur kurze Gasstösse geben. Das Rückdrehmoment ist stark genug, um den Motor links erheblich anzuheben und rechts tief ins Gummi zu drücken. (Bei defekten Lagern ). Das siehste dann aber auch genau. Ich bin immer gegen Drehzahlorgien ohne Last. Wenns der Sache dienlich ist, muss es halt mal sein, betriebswarmer Motor vorausgesetzt.


    PS: wenn die Diagnose "Lager kaputt" ist -- und dazu gehört auch ein leergelaufenes Lager, bitte paarweise ersetzen :winke:

  • Es macht auch noch Sinn eine Fahrstufe einzulegen und bei getretener Bremse leicht Gas zu geben, dann sieht man es noch besser.

  • Nee, dachte an 1700 RPM (weil es da am auffälligsten ist) mit warmen Motor im Stand, nicht hochjubeln.
    Fahrstufe und Gas geben setzt aber einen Helfer voraus. Mal sehen. Sehe gerade, dass man ja durch den Spalt bei offener Haube gucken kann. Noch ein Trick ist einmal auf D und ein mal auf R testen. Dann sieht man auch welches Lager kaputt ist. Wechseln natürlich trotzdem beide.
    Könnte eigentlich auch das Getriebelager platt sein oder ist das quasi aus Vollgummi?


    Was nimmt man denn da, falls es die Motorlager sind? Lehmförder, Meyle? Habe Preise um die 50€ pro Stück gefunden.

  • nein nein... Der Motor lässt die gleichen Kräfte frei, egal, was man im Getriebe einstellt :) Mach die Haube auf, mach den Motor an und gib paarmal kurz und energisch Gas mit der Hand.. sollte bei Dir ja wohl auch gehen. Oder Helferlein ins Auto, der es macht. Ein defektes Lager erkennste flott, natürlich das linke eher, weil der Motor irgendwann auch das verbindende Gummi kaputt gemacht hat, und der Motor etliche Zentimeter ( bei mir > 10 cm ) angehoben wird und bei Gas weg hörbar ins kaputte Lager zurückfällt

  • Kräfte ja, aber der Motor hebt sich entweder links oder rechts. Zumindest in dem Video, was ich eben gesehen habe. Mit D geht es links, also Fahrerseite hoch mit R rechts. Egal, zumindest weiß ich jetzt was normal ist und kann das abschätzen.
    Heute war es mir zu nass, gucke mir das morgen mal an und berichte.
    Danke soweit schon mal!

  • So, Motorlager sind es wohl eher nicht. Der Motor hebt sich einige Millimeter auf der einen oder anderen Seite. Sieht also normal aus.


    Habe in einem anderen Forum genau das Problem gefunden. Da schwingt sich was auf und dann brummt es halt. Problem bei so Resonanzschwingungen ist nur, dass irgendwo die Ursache und woanders der Effekt ist. Außerdem kann es an vielen Verschiedenen Dingen liegen. WÜK, Kardanwelle und deren Lagerung, Auswuchtung Räder, Differenzial, Bremsen bzw Feststellbremse verdreckt und eben doch Motor/Getriebelager. Irgendwelche Bleche oder Abdeckungen lose kann auch noch sein.
    Ich mache mal ein paar Tests. Bei 80km/h, wenns brummt auf N rollen lassen. Kann man mal machen, wenn man bei max 50 km/h erst wieder auf D schaltet. Wenn es immer noch brummt kann es nicht die WÜK sein. Dann etwas mit der Feststellbremse spielen. Ansonsten halt auf die Bühne und mal alles von unten inspizieren.

  • Sieht alles halb so wild aus. Ich habe heute öfter mal die Feststellbremse betätigt und auch mal bei langsamer Fahrt und gezogenem Hebel getreten. Diese Schwingungen sind quasi weg. Denke etwas brummeln darf auch ein Benz-Diesel ;)
    Diese Bremse wurde wohl vom Vorbesitzer wenig genutzt. Klar, P reicht ja auch, wenn man gerade steht. Am Anfang hing das Fußpedal immer etwas. Musste das dann mit dem Fuß ranziehen.
    Denke ich werde demnächst mal die Bremse hinten reinigen.

  • Kauf lieber gleich neue Teile und vergiss das Spreizschloss nicht.

  • Na ja, reingucken kann man ja mal. Rad ab, die zwei 19er vom Sattel und den Imbus der Scheibe ab und schon ist man ja da.


    Bei mir zieht die Bremse gut beim 5 Zacken. Denke das ist normal und nicht groß verschlissen. Stellt sich ja selbst nach und wenn die Backen oder die Scheibe total runter wären wäre bei Zacken 5 noch lange nicht Schluss. Gut, erst mal gucken.

  • erstens gibt es beim 210er gar keine Zacken in die irgendwas einrasten könnte und zweitens hast du ja selber schon geschrieben das sich die Bremse selber nachstellt, wie also sollte da der Weg zum Feststellen länger werden.

  • Tja leider ist dem nicht so, in dem Seillängenausgleich ist auch die automatische Nachstellung integriert. Die sollte man übrigens zurückstellen wenn man die Feststellbremse überholt. Da ich die Überholung schon gemacht habe weiss ich also von was ich schreibe. Die manuelle Einstellung macht man nur bei der Überholung. :streichel:

  • Zacken war jetzt im Übertragenden Sinne gemeint. Fußfeststellbremseneinrastung? ;)


    Also mit den Sternschrauben an den Bremsbacken stelle ich die ein nach einem Wechsel und die automatische Nachstellung wird dann zurückgestellt. Alles klar. Diese Bremse erinnert mich übrigens sehr an alte VW-Trommelbremsen.


    Mhm, habe von einem Fall gehört bei dem die Bremse erst beim 11. einrasten zog. Dadurch kein TÜV. Extremseillängung? 8| Egal, meine zieht ja vorschriftsmäßig und war halt nur durch konsequente Nichtbenutzung etwas "eingerostet".

  • Tja leider ist dem nicht so, in dem Seillängenausgleich ist auch die automatische Nachstellung integriert. Die sollte man übrigens zurückstellen wenn man die Feststellbremse überholt. Da ich die Überholung schon gemacht habe weiss ich also von was ich schreibe. Die manuelle Einstellung macht man nur bei der Überholung. :streichel:

    Das ist einfach falsch und geistert im Internet rum. Da ist definitiv keine automatische Nachstellung an den Backen.

  • Habe ich auch so verstanden. Somit doch nicht ganz so VW-mäßig. Die Trommelbremsen haben das nämlich.
    Auch irgendwie klar. Schließlich bremst man nicht ständig damit, sondern blockiert nur den Wagen beim stehen.

  • Zunächst mal ist bei meiner Limo im Fussbremsmechanismus der Feststellbremse ein kleines Plastikonstrukt, was einem ein mechanisches "Einrasten" hörbar vorgaukeln soll. Das machts auch gut :) Ähnlich wie das Geräusch eines nicht vorhandenen Blinkrelais durch einen kleinen Lautsprecher im KI, die Kunden scheinen es zu brauchen.


    Anyway, wenn man an der "Handbremse" arbeitet, ist es nicht verkehrt einen passenden Inbus dabei zu haben, um den Spannmechanismus zurückzusetzen. Bei der Limo unter der hinteren Sitzbank. Danach lässt sich trefflich an allem arbeiten, nachstellen tut die Sache sich aber dann alleine wieder. Ich würde das immer machen, vor allem beim Tausch der Trommelbremsbeläge hinten, habe aber schonmal einen Spezl gesehen, der hat die Handbremsseile nur am Rad abgemacht. Geht wohl auch, wäre mir zu schwindelig. Ich musste mal den ganzen Zug bis vorne erneuern, weil er unter grosser Hitze in Auspuffnähe gelitten hatte und nach dem Wegschmelzen der Nylonhülle zugemockert war und sich nicht mit grösster Gewalt bewegen liess. Habe alles fotografiert, sollte hier irgendwo rumschwirren.


    Wenn man mit allen Arbeiten fertig ist, den Längenausgleich checken, das Bremspedal paar mal durchtreten --bei gezogener Entriegelung--, bis wieder gewohnter "Zug" da ist und gut fetten, dann hat man wieder für lange Ruhe


    Hier ist der überhitzte Übeltäter:


  • Ich sag es jetzt mal ganz profan...wenn man keine Ahnung hat einfach mal stille sein. Auf dem Bild kannst du Guenni88 den Längenausgleich sehen, in der Mitte kann ein Inbus eingesteckt werden und damit wird dann die Selbstnachstellung zurückgestellt.
    Hier die Arbeitsanweisung von Horny1
    Zitat.
    Rasterwegeinstellung der Feststellbremse.
    Die Nachstellvorrichtung macht das alleine. Da brauchste nicht Hand anzulegen. Kannst da aber kontrollieren, ob die Nachstellung schon ganz am Ende ist. Ist dies der Fall, sind die Bremsbacken auszuwechseln.


    Einstellen der Feststellbremse:


    Das Einstellen der Feststellbremse erfordert etwas Arbeit. Beide Hinterräder sind aufzubocken und die Laufräder zu demontieren. Man löst die automatische Nachstellvorrichtung mit einem Inbusschlüssel, schiebt sie dabei zum Heck und lässt sie an der kleinen Feder einrasten. Die Stellräder, welche man durch ein Loch der Bremstrommel/Scheibe auf Zehn Uhr sieht, löst man durch linke Seite von Oben nach Untern, rechte Seite von Unten nach Oben und demontiert die Trommelscheiben. Hier macht man alle beweglichen Teile (mit Kupferpaste abreiben hilft ungemein) der Feststellbremse gängig und reinigt das Ganze. Defekte Teile natürlich ersetzen. Baut die Trommelscheibe wieder drauf(etwas Paste auf die Achse) und achtet auf korrekten Sitz. Man hat das Stellrad gesehen. Linkes von Unten nach Oben drehen, rechtes von Oben nach Unten bis die Trommel sich nicht mehr dreht. Dann um 12 bis 15 Zähne wieder zurückdrehen. Wobei das Stellrad über die Feder scheuert. Die Nachstellvorrichtung an der Feder auslösen. Sie gibt über dem Bremsseil die Vorspannung auf der anderen Seite der Stellräder. Es sollten jetzt keine Schleifgeräusche mehr auftreten. Feststellbremse jetzt mehrmals treten. Bei 5 Rasten sollte die Bremse jetzt ansprechen bei einer Pedalanlage mit geschobener Raste.

    Da es sich um eine selbst nachstellende Bremse handelt, werden die Backen bei schlechter Wartung an der Seilzugseite zuerst abnutzen.
    Den Abnutzungsgrad kann man an der Stellung des Zahnrades der automatischen Nachstellvorrichtung erkennen. Ist die breite Seite an der Kante angekommen, ist ein Auswechseln der Beläge angesagt.


    Und nu die Fotos, hier im gespannten Zustand


    Hier im entspannten Zustand, wie du sehen kannst ist die Scheibe im entspannten Zustand soweit hinten das das quadratische Loch von ihr verdeckt wird.

    Die BIlder sind vor dem Tausch der Beläge gemacht, sind die Beläge getauscht muss der Längenausgleich wieder vorgespannt werden, dazu muss die kleine Feder abn der Seite wieder aus der Raste genommen werden.
    Leider hab ich einen neuen Rechner, die Arbeitsanweisung ist noch auf dem alten.
    Der Längenausgleich wird urch die Zähne die da zu sehen sind immer weiter vorn gehalten so das die hinteren Seile nicht durchhängen können.

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