W203 - Vorteil durch AGM-Autobatterie?

  • Moin zusammen, frohe Weihnachten!


    Nachdem mich Rolf vor ein paar Monaten beim Auslesen meines W203 mit der Star Diagnose darauf hinwies, dass meine Batterie so langsam am Ende ihrer Lebensdauer sein könnte, da die Spannung beim Starten wohl etwas zu sehr eingebrochen ist und wir dann gesehen haben, dass die Batterie noch von der Auslieferung 2006 stammt, liebäugle ich mit dem Gedanken, die Batterie prophylaktisch zu tauschen und nicht darauf zu warten, bis sie morgens irgendwann einfach mal alle Viere von sich streckt.
    Ich werde nachher noch mal mit einem Multimeter messen, um einen weiteren Anhaltspunkt zu haben. Vom Kaltstartverhalten kann ich mich noch nicht wirklich beschweren. Sicherlich mag er sich eine oder zwei Umdrehungen mehr gönnen, aber Schwierigkeiten habe ich auch in der Kälte morgens bisher nicht gehabt.


    Verbaut ist eine 100-Ah-Batterie (wie gesagt, von der Auslieferung) von VARTA und mir ist klar, ich kann sie einfach gegen eine passende Bleisäure-Batterie der Marke meiner Wahl austauschen und glücklich sein. Stichwort Marke... auch so ein Thema für sich, Banner scheint ja sehr beliebt zu sein, von VARTA habe ich die letzten Wochen komischerweise recht viel gemischtes gelesen... aber noch geht's mir gar nicht um die Marke. Und ich weiß, zum Thema Batterien gibt's hier einige Beiträge, die mich für meine Situation aber leider noch nicht viel klüger gemacht haben. Falls ich aber mal einen W210 mit HiFI-Umbau habe und sowieso regelmäßig an der Steckdose lade, dann weiß ich Bescheid. :)


    Die Frage, die sich mir stellt, ist ob eine AGM-Batterie sinnvoll ist. Im 211 sind solche Batterien ja auch teilweise verbaut, wenn ich es richtig im Kopf habe, im 203 aber grundsätzlich nicht. Korrigiert mich, wenn ich falsch liege. Ich jedenfalls habe in meinem kleinen Vierzylinder keine verbaut. Nun habe ich mich natürlich auch ein wenig informiert und stellenweise liest man, dass ein anderer Laderegler erforderlich wäre, weil die AGM-Batterie eine leicht höhere Ladespannung benötigt, während häufig aber auch das genaue Gegenteil behauptet wird.


    Ein wenig verwirrend, muss ich zugeben. Die Frage, die ich mir stelle ist folgende: tu ich mir und meinem Auto etwas gutes, wenn die nächste Batterie eine 100Ah-AGM-Batterie wird, ist der höhere Preis vergebene Liebesmüh und unterm Strich werd' ich ohne anderen Laderegler (und ich habe nicht vor, ihn zu tauschen) ich mit einer Bleisäurebatterie genauso gut fahren, oder aber komme ich sogar schlechter dabei weg als wenn ich eine konventionelle Autobatterie mit der Kapazität nehme?


    Lieben Dank für eure Zeit und viele Grüße


    Jonas

  • AGM sollte im 203 nicht verbaut werden, da die noch kein intelligentes Bordnetzwerk haben. Das soll wohl bedeuten, dass der 203 die Batterie immer vollballert, was der auf Dauer AGM schaden soll. Hab auch wieder ne ganz normale 100AH Batterie verbaut, als meine in diesem Jahr nicht mehr wollte.

  • Ich würde die bessere Technologie einbauen, also zB eine AGM von Varta. Sie lädt schneller wieder auf als ein Standard - Akku. Ihr macht Kälte nicht so viel aus, sie ist rüttelfester und hat --laut allen Herstellern-- eine höhere Zyklenfestigkeit. Zudem ist die Einbaulage ziemlich wurscht, solange es nicht "über Kopf" ist.


    Die Ladeschlussspannung unserer Autos ist normalerweise 14.4 V, weil das für Blei/Säure Akkus die optimale Spannung ist. AGM können mehr vertragen, dort wären 14.8 V am Besten. Das haben unsere älteren Autos aber nicht, somit wird da der AGM Akku nur "fast" voll. Mir persönlich wäre es egal, die paar Prozent machen den Kohl nicht fett. Zudem habe ich einen Regler an meine Bosch LiMa getackert, der auch mit 14.6 V laden kann.


    Natürlich reicht eine solide Nasszelle vom soliden Hersteller aus. Wer aber gerne bessere elektrische Werte hat, der gerne moderne Technik hat, ist mit AGM --oder Gel-- nicht schlecht bedient.

  • Danke euch beiden, gerne mehr davon, auch wenn hier ja zwei ziemlich entgegengesetzt klingende Ansichten geschrieben wurden.
    Zwischendurch noch mal zu meiner jetzigen Batterie, da ich mich mit Autobatterien bisher nicht großartig auseinandersetzen musste, würde ich mich über das Schwarmwissen hier freuen. Ich habe gerade die Batteriespannung gemessen und würde gern zu den gemessenen Werten wissen, ob sie die Entscheidung, die Batterie zu tauschen, stützen oder ob ich hier falsch liege.
    In komplett kaltem Zustand (also Motor lief seit zwei Tagen nicht, Auto wurde aufgeschlossen, Motorhaube geöffnet, wieder abgeschlossen und ~30 Minuten gewartet): 12,4V
    Fahrzeug aufgeschlossen, Schlüssel steckt: 12,1V
    Zündung an: 11,7-11,8V


    Beim Motorstart ist er dann bis auf knapp über 10V runter gegangen.


    Bei kurz laufendem Motor habe ich dann eine Spannung von 13,9V gemessen. Hier weiß ich es nicht aus eigener Erfahrung; ist das plausibel, dass der Generator nicht direkt seine 14,4V liefert, so direkt nach dem Motorkaltstart oder hätten letztere sofort anliegen müssen? Es klingt für mich nicht unplausibel, aber ich fände es töricht, mich da bei euch nicht rückzuversichern.


    Liebe Grüße


    Jonas

  • alles gut mai Liabba. Wenn das Messgerät korrekt misst, ist Deine Batterie noch voll in Ordnung. Eine sog. Leerlaufspannung von 12.4 ist sehr gut. Für mich auch ein Beweis, dass kein Kriechstrom anliegt. Weiter: 13.9 Ladespannung nach dem Start ( muss ja auch erstmal die Anlasserenergie zurückgeführt werden ) ist für ne Blei /Säure Batterie voll okay. Erst wenn der Akku Richtung "Vollgeladen" unterwegs ist, ist eine Ladespannung von 14.4 möglich. Vorher werden die Ampere in die Zellen gedrückt, was immer einen Spannungsabfall hervorruft.
    Für mich ist deine Batterie okay, Austausch offensichtlich nicht nötig. 8)


    PS: Bei mir gehts beim Anlassen mit randvoller AGM bei ca 16 Grad Tiefgaragentemperatur runter bis 9.5 V. Das ist nur sehr kurz und voll okay

  • Um ganz korrekt zu sein: Leerlaufspannung im eingebauten Zustand. Wenn Du nen Akku extern randvoll lädtst, kann diese Leerlaufspannung auch nach 1 Stunde Pause bei gesunder Batterie bis 12.65 V betragen ( Blei/Säure Akku )


    Du machst es schon deswegen richtig, weil die korrekte Leerlaufspannung ( Ruhespannung ) sehr viel über den Zustand des Akkus aussagt. Natürlich ist der Boschtester mit Entladewiderstand die beste Wahl für eine kluge Diagnose. Aber wer hat einen zuhause rumlungern ? Ich leider nicht..

  • Dann ist ja gut, dass wir darüber geredet haben. ;) Danke sehr, Aki! Dann nehme ich das weiter so hin, dass er bei Starts in der Kälte etwas langsamer anspringt als sonst. Nicht falsch verstehen, finde das weder unverständlich noch ungewöhnlich (zumal von großartig Orgeln keine Rede sein kann, man hat nur das Gefühl, dass der Anlasser etwas langsamer einsteigt, wenn man so möchte), aber es gibt ja häufig Punkte, die man selbst normal findet, weil man sich dran gewöhnt hat, aber eigentlich nicht wünschenswert sind. Daher sind Einblicke von Erfahreneren hier Gold wert.


    Viele Grüße


    Jonas

  • sehr gerne...


    nebenbei: Da sich eine AGM nicht allzu sehr für niederige Temps interessiert, orgelt das Auto in unseren deutschen Wintern eigentlich gleichschnell wie im Sommer. Finde ich auch gut

  • Kannst Du (oder natürlich jeder andere, der etwas beizutragen hat) was zu dem Einwand von CL203-230K sagen? Also sicher hab ich jetzt erst mal eine Ausgabe weniger und ich freu mich auch, wenn eine 14 Jahre alte Batterie noch weiter hält, aber die wird ja kommen in den nächsten Jahren. Deswegen würde ich, wenn wir hier schon dabei sind, schon gerne eine Idee bekommen, ob eine AGM als Nachfolger dann tatsächlich in Frage kommt für mich, weil der Punkt, den Aki genannt hat, im Winter nicht viel von der Belastung für die Batterie zu spüren, den fänd ich schon reizvoll, selbst wenn die paar Umdrehungen, die der Motor mehr drehen muss bis er anspringt, sicher kein Drama sind.

  • Also Aki hat da schon recht, die alten Kisten laden mit 14,4V, ne AGM fühlt sich aber erst ab 14,6 wohl. Daher find ich’s auch irgendwo Quatsch ne AGM zu verbauen, wenn der Regler nicht angepasst wird. Ich lad ja mein Smartphone auch nicht nur bis 90%. Das ist ja dann einfach verschenkte Kapazität.
    Ich finde auch einfach, dass man nicht wirklich Vorteile mit dem Wechsel zur AGM hat, erst recht nicht, wenn der Anlasser im Winter länger orgeln muss.
    Aber am Ende muss das jeder selbst wissen, womit er sich besser fühlt. Verkehrt machen kann man da erstmal nichts. 8)

  • der Anlasser muss ja nicht länger orgeln. Die Kälte macht einer AGM nicht so viel aus, daher orgelt das Auto wie im Sommer. Schnell, kurz, zügig. Die AGM hat keinen Nachteil. Auch wenn sie nicht zu 100 % voll wird, das macht doch bei 100 A nix. Versuchs mal, denke, Du wärest auch zufrieden.

  • der Anlasser muss ja nicht länger orgeln. Die Kälte macht einer AGM nicht so viel aus, daher orgelt das Auto wie im Sommer. Schnell, kurz, zügig. Die AGM hat keinen Nachteil. Auch wenn sie nicht zu 100 % voll wird, das macht doch bei 100 A nix. Versuchs mal, denke, Du wärest auch zufrieden.


    Kann ich machen, Axel. In 10 Jahren wenn meine neue Batterie dann platt ist. :D

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